In der vergangenen Saison rangierte der 1. FC Bocholt in der Regionalliga West nach 18 Spieltagen auf Platz eins - die Vereinsführung musste sich überlegen, wie im überraschenden Falle eines Aufstieges in die dritte Liga zu verfahren sei, denn das Stadion am Hünting war nicht drittligatauglich.
Deshalb reichte Bocholt im März dieses Jahres die Drittliga-Lizenz ein - mit dem Preußenstadion in Münster als Ausweich-Arena. Nun ist der FCB nach 18 Spieltagen weit von den Aufstiegsplätzen entfernt. Die Münsterländer stehen, abgeschlagen vom oberen Tabellendrittel, auf dem zwölften Rang. Am Plan, das Stadion für Drittligaverhältnisse fit zu machen, änderte das nichts.
Unmittelbar nach dem letzten Heimspiel, dem 1:1 gegen die U23 von Fortuna Düsseldorf, begannen am Montagmorgen die Bauarbeiten am Bocholter Hünting. Zunächst werden die Flutlichtmasten von sechs auf vier reduziert, jedoch leuchten diese vier zehn Mal stärker als die Vorherigen.
Die LED-Anzeigetafel wechselt ihre Position: Befand sie sich vorher auf der leeren Nordtribüne hinter dem Tor, wird sie die Zuschauer nun vom Gästeblock, der Gegengerade, in Richtung Haupttribüne informieren. Im Norden soll dann die "Bahia-Kurve" entstehen, eine überdachte Stahlrohrtribüne, die über 1000 Sitzplätze bieten soll.
Im nächsten Jahr, so ist der Plan, entsteht dann auch im Süden über dem Spielertunnel eine überdachte Steh- und Sitzplatztribüne. Die aktuelle Kapazität von 3.276 wird sich also in den kommenden Jahren deutlich erhöhen.
Zu Zweitliga-Zeiten bot der Hünting mal knapp 20.000 Zuschauern Platz - beim DFB-Pokalspiel 1984 gegen den FC Bayern München waren sogar mehr als 20.000 Zuschauer zu Gast. Diese Zahlen sind in näherer Zukunft wohl eher nicht zu verwirklichen - realistischer sind zunächst die 5.000 Zuschauer, die in einem Stadion mindestens Platz finden müssen, um den Anforderungen der dritten Liga zu entsprechen.